Monday, 21. January 2008
Mit dieser Frage hat sich sicher bereits jede Computerzeitschrift, die was auf sich hält, auseinandergesetzt. Da mir Vista bisher ziemlich egal war habe ich entsprechende Artikel auch konsequent ignoriert - bis auf einen. Nachdem ich nun Vista live "genießen" konnte, kann ich mit einigen Gerüchten über mögliche Vorteile aufräumen:
"Was wird dort also als Verbesserungen in Vista aufgeführt? Der Aero-Desktop? Interessiert mich nicht. Der verbesserte Explorer? Nett, aber brauche ich das?"
Der Aero-Desktop ist eher eine durchsichtige Spielerei. Glücklicherweise kann man ihn abschalten. Beim Explorer habe ich noch keine Verbesserung bemerkt. Das liegt wohl daran, dass die Handhabung erst einmal ungewohnt ist. Das irritiert bei der Navigation. Auf den ersten Blick sind das also keine Verbesserungen.
"Da ist die verbesserte Performance beim Booten schon bemerkenswerter."
Davon habe ich nicht viel bemerkt. Die Verbesserungen gegenüber XP fallen - wenn überhaupt - nicht so deutlich aus wie ich erwartet hätte.
"Bleiben noch als für mich möglicherweise interessante Neuerungen die verbesserte Speicherverwaltung ("macht Bluescreens seltener"), ..."
Mein XP produzierte kaum Bluescreens, ich kann mich mal gerade an zwei oder drei Situationen erinnern.
Summa summarum halten sich die möglichen Vorteile wohl eher in Grenzen. Dafür bekommt man immerhin ein Ressourcen verschlingendes Monster.
Sunday, 20. January 2008
Es ist schon bezeichnend, dass das IBM Data Studio so und nicht etwa IBM DB2 Data Studio heißt. Was kann das nur bedeuten?
Tatsächlich kann es das Data Studio anders als die DWE (oder wie es neuerdings heißt: das DB2 Warehouse) mit mehr als einer Datenbank. Bei den Stichworten Datenbank und IBM dachte man bisher zuerst an DB2, aber inzwischen - nach Jahren des Kampfes - ist nun auch IDS als Datenserver im Hause IBM akzeptiert.
Konsequenterweise unterstützt das brandneue IBM Data Studio auch IDS. Manche IDS-Kunden wünschen sich gleiches in Sachen Warehouse und darauf aufbauender Analysewerkzeuge.
Auch in Sachen freier Entwicklerversionen hat IDS inzwischen nachgezogen. Mit leichten Einschränkungen gegenüber den kostenpflichtigen IDS-Versionen kann man sich die "IDS Developer Edition" kostenlos herunterladen.
Saturday, 19. January 2008
Da mühen sich die Hardware-Produzenten wie Intel, AMD, Hitachi und wie sie alle heißen, um die Leistung ihrer Komponenten Jahr für Jahr zu steigern. Und dann kommt so ein Softwarehersteller wie Microsoft, um diese Errungenschaften wieder einzusammeln. So sieht Fortschritt a la Microsoft aus.
Ich habe seit einigen Tagen ein Stück modernster Hardware im Zugriff. Schneller Dual-Core Prozessor, große HD und viel RAM. Eine frisches Vista nimmt sich nach der Standard-Installation (inkl. Tools des Hardwareherstellers) alleine mehr als 22 GB der HD und 1 GB des RAM im aktiven Betrieb.
Ich befürchte, Vista bietet außer viel Schnick-Schnack dem Nutzer nicht ein entsprechendes Mehr. Viel schlimmer: Fast alles ist anders und muss wieder von Neuem gelernt werden. Für Unternehmen produziert das doppelt Kosten: für neue Hardware und für Ausbildung der Anwender.
Es ist nicht verwunderlich, dass Unternehmen bisher nicht mit fliegenden Fahnen auf Vista umgestiegen sind.
Friday, 18. January 2008
"Was nichts kostet, ist auch nichts wert" - dieser Glaubenssatz ist glücklicherweise nicht immer wahr.
"Darüberhinaus kann man jetzt auch das neue und kostenlose IBM Data Studio, dass neben DB2 auch IDS unterstützt, downloaden: ...". Diese Ankündigung flatterte mir noch vor Weihnachten per E-Mail in meine Inbox. Kurzentschlossen, da neugierig, habe ich also die 600 MB " IBM Data Studio Version 1.1.1" heruntergeladen und installiert, bevor sich IBM vielleicht doch noch einen Preis einfallen lässt. Denn vorweg genommen: Diese Software ist was wert!
Wer das Design Studio der inzwischen schon guten, alten DB2 Data Warehouse Edition kennt, wird mit dem Data Studios sehr gut klarkommen. Das gleiche Look-and-Feel, nahezu die gleichen "Perspektiven": Datenbankexplorer, Datenprojektexplorer, Eigenschaftenfenster usw. Kein Wunder eigentlich, denn beide Anwendungen basieren auf Eclispe, und von der Aufgabenstellung her sind sie sich recht ähnlich. Auch IBM Softwareentwickler müssen nicht stets das Rad von Neuem erfinden.
"Wertvoll, obwohl kostenlos" vollständig lesen
Saturday, 12. January 2008
" Fußball ist keine Mathematik" verkündete Anfang November der Vorstandsvorsitzende einer bayerischen Ballsport AG. Welch eine triviale Erkenntnis, könnte der geneigte Fußballfan meinen. Doch leider macht es sich hier einer der bekanntesten Söhne Lippstadts etwas zu einfach.
Eigentlich kann mir das alles ziemlich egal sein. Es wäre mir auch keine Zeile wert, wenn besagter Fußballkenner nur so etwas wie "Fußball ist keine Franz-Ferdinand-Konzert" in den Notizblock der Journalisten diktiert hätte.
Doch hier schwadroniert jemand über Mathematik, der offensichtlich davon keinen Deut Ahnung hat. Denn Mathematik ist weit mehr als nur das Einmaleins und die Zins- und Zinseszinsrechnung.
Seit mehr als einem Jahrzehnt werden Bundesligaspiel für Bundesligaspiel jede Menge Daten erhoben, gespeichert und statistisch ausgewertet. Die Erkenntnisse, die sich daraus ableiten, werden dann z.B. in der Sportschau zum besten gegeben. Medien allegmein, aber auch die Fußballvereine versorgen sich mit Analysen auf Basis dieser Statistiken.
Einem Fußball-AG Vorstandsvorsitzenden sollte doch eigentlich bekannt sein, dass seine Angestellten solche Informationen bei ihrer Entscheidungsfindung mit einbeziehen.
"Herr Rs Kenntnis der Mathematik" vollständig lesen
Monday, 7. January 2008
... einige Tage vor dem 11.11. wurde auf der GSE-Tagung der Service Level 11 für APL2 mit 11 Neuerungen und Verbesserungen vorgestellt. Wie jede CSD enthält auch diese einige Bug-Fixes, möglicherweise sogar 11 an der Zahl, ich habe sie aber nicht gezählt. Hier die 11 Neuerungen kurz gefasst:
"Rechtzeitig zur fünften Jahrezeit" vollständig lesen
Sunday, 6. January 2008
So werden gemeinhin Formulierungen in APL charakterisiert, im Positiven, aber auch im Negativen.
APL-Kritikern zufolge führt das in der Regel zu "Write-only" Code. Und Schuld daran ist die APL-Symbolik.
Dass die Verwendung von Symbolen beim Programmieren nicht per se von Übel sein kann, zeigt folgendes, zufällig gefundene Wikipedia-Zitat:
"Der historisch wichtigste Vorteil von Visual Basic ist die einfache Erlernbarkeit der Sprache. Die Sprache ist bewusst an die englische Sprache angelehnt und benutzt Wörter (z. B. And, Or, Mod) anstelle von Symbolen (z. B. &&, ||, % in C++). Viele erfahrenere Programmierer bevorzugen hingegen aus genau diesem Grund C#, da der Leistungsumfang VB.NET sehr ähnlich ist, die Sprache jedoch kompaktere Formulierungen ermöglicht."
Kritisiert man APL wegen der Kompaktheit seiner Ausdrücke, müsste man dies konsequenterweise auch mit C++ oder C# tun, aber auch mit der Mathematik. Und Letzteres ist kaum vorstellbar.
Tatsächlich mag das Fehlen APL-geeigneter Eingabemedien zu nerven. Dies spricht aber nicht prinzipiell gegen APL.
Saturday, 5. January 2008
... war die Idee UNIQUE zur APL-Grundfunktion zu erheben. Dies war schon im APL2 IUP der Fall. Aber nicht nur dort:
Vor mehr als einem Jahr, mit Version 6.2, wurde der Sprachumfang von APL-Win um eine Unique-Funktion erweitert. Ich fand das und finde das immer noch nachahmenswürdig.
Beide APL implementieren ein "Unique", die jeweiligen Funktionen unterscheiden sich allerdings in einem wesentlichen Punkt:
Das Ergebnis des APL2 IUP "Unique" ist eine boolesche Maske, mit der das jeweils erste Auftreten der unterschiedlichen Elemente einer APL-Struktur markiert wird. Mit der hiermit definierten Funktion ∩ gilt dann für Vektoren x
(∩x) ≡ (x⍳x)=⍳⍴x
Das Ergebnis des APL+Win "Unique" enthält die verschiedene Elemente eines Vektor jeweils einmal in der Reihenfolge ihres Auftretens im vorgegebenen Vektor, also
(∪x) ≡ ((x⍳x)=⍳⍴x)/x
"Nicht mein eigen ..." vollständig lesen
Friday, 4. January 2008
Da flattert mir noch vor Weihnachten eine Weitwurfmail einer Softwarefirma auf den Schreibtisch, was per se nichts Besonderes ist. Beinahe hätte ich Flyer nebst Anschreiben in Ablage P geschoben, wenn mir nicht das provokative "Proprietär war gestern" ins Auge gefallen wäre.
Die Message ist kurz beschrieben: Wir, die Flyer-Schreiber, befreien Eure VB-Anwendungen durch eine Portierung nach Java in die offene Welt.
" Offen" ist hier synonym für "besser" zu verstehen. Tatsächlich sollte für Anwender von Software Plattformunabhängigkeit höchste Priorität haben. Denn seit Jahren ist ein Monopolist wie Microsoft locker in der Lage Preise zu diktieren, nachdem wir uns fast alle blind in die Abhängigkeit von Microsoft begeben haben.
Die VB2Java-Geschäftsidee ist einfach: Wenn es nach MS ginge, wäre das gute alte VB, wie wir es in VB 6.0 oder VBA kennen, mausetot. Vordergründig bietet sich VB.Net als geborener Nachfolger von VB6 an, die zahlreichen Inkompatibilitäten würden aber zu aufwändigen Migrationsprojekten führen.
Also dann ist es doch die bessere Alternative, sich gleich durch eine Portierung nach Java aus den Fesseln der Plattformabhängigkeit zu befreien.
Eine gute und prinzipiell unterstützenswerte Idee.
Thursday, 3. January 2008
"Die Schulzeit ging vorbei, die Wege trennten sich, die einen gingen in die Werbung, die anderen in den Journalismus, und wer für beides nichts taugte, der versuchte sich in der Politik"
Dies schreibt Bastian Sick in seinem "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" auf Seite 42. Zugegeben, ich habe dieses Zitat mitten aus einem Absatz gerissen. Er steht aber auch gut für sich alleine.
Auf jeden Fall: eine lesenswertes Buch!
Mir fallen da spontan einige Berufsgruppen ein, für die obiger Satz entsprechend geändert passende Anwendung findet. Man nehme einfach "Softwareentwickler bei Microsoft oder Oracle". Oder bei Denon, aber das ist ein eigenes Thema.
Aber um eines notwendigen Restes von Fairness willen sei erwähnt, dass die Softwareentwickler und ihre nicht immer fehlerfreie Arbeit nicht das eigentliche Problem sind, sondern die fehlenden Qualitätssicherungsmaßnahmen der Softwarehersteller. Es scheint gängige Praxis zu sein, den Betatest vom Kunden durchführen zu lassen, nachdem der sich durch den Kauf der Software dazu qualifiziert hat.
Dies ist kein APL-Thema, es beginnt aber mit der letzten APL-Tagung in Berlin. Zunächst kann man aus Folgendem erneut erkennen, dass auf APL-Veranstaltungen nicht ausschließlich über APL geredet wird. Seit Jahren lerne ich z.B. wie Kalender berechnet werden - dank Peter Antweiler -, ein Wissen, mit dem ich vor kurzem noch einen Dialog zu einem Dreiergespräch erweitern konnte (was nur verklausuliert, dass ich mich unaufgefordert und besserwisserisch in ein Gespräch eingemischt habe).
In Berlin hatten wir darüber hinaus noch Musik, Akkorde auf einem Torus, visualisiert mit dem AP207. Faszinierend! Zwei meiner Lieblingsthemen zusammengebracht. Nicht erst seit " Gödel, Escher, Bach" wissen wir ja, dass Musik und Mathematik vieles verbindet. Einige Musikwissenschaftler treiben es noch weiter. Das war für mich die Erkenntnis des Vortrages von Dr. Helmut Engelke unter dem Titel "Visualisierung musikalischer Tonräume in APL2".
Der Titel sagt nicht viel über die Rolle der Mathematik in der Musiktheorie aus, aber dafür mehr der Vortrag selbst und vor allem ein referenziertes Buch: " The Topos of Music: Geometric Logic of Concepts, Theory, and Performance" von Guerino Mazzola. Ein Werk mit mehr als 1.300 Seiten, zu viel, um es mal nebenher zu lesen.
"Es wächst zusammen, was möglicherweise zusammen gehört" vollständig lesen
Wednesday, 2. January 2008
... mir etwas von IBM zu Weihnachten hätte wünschen dürfen (mit ernsthafter Aussicht auf Erfüllung), hätte ich sicher " Unique" als APL2-Grundfunktion auf dem Wunschzettel notiert. Ich bin der festen Überzeugung, dass das gleichnamige Idiom ein eigenes Symbol verdient hätte - nicht nur, weil ich mein ∆UNIQUE so häufig einsetze.
Allerdings darf ich diese Idee nicht mein eigen nennen:
Es war einmal das APL2 "Installed User Program", sozusagen die APL2 Version 0.5, ein voll funktionsfähiges APL2 für den Mainframe der frühen 80er, mit dem IBM die Akzeptanz der vielen Neuerungen gegenüber dem guten, alten VSAPL durch den geneigten APL-Kunden testen wollte. Dieses APL2 IUP realisierte "Unique" als monadische Grundfunktion mit dem Symbol ∩. Unter Shift-C ist dieses Zeichen heute noch mit gängigen APL2-Tastaturen erreichbar, aber leider nahezu nutzlos.
Ich finde, diesem armen, vergessenen Symbol sollte wieder Leben eingehaucht werden!
Auf welche Weise, lässt sich im APL2 IUP Language Manual nachlesen (gut, wenn man es im Regal stehen hat):
"Wenn ich ..." vollständig lesen
Wednesday, 29. August 2007
Um aus einer Liste beliebiger Elemente alle unterschiedlichen zu ermitteln gibt es seit APL-Gedenken das Unique-Idiom: VauiotaVauistgleichiotarhovaucompressvau (ohne explizite Nennung der Klammern). Seit APL2 können damit auch z.B. aus einer Liste von Namen der jeweils zuerst auftretende extrahiert werden.
Nun gibt es zu diesem Idiom mindestens eine Alternative: Sortiere alle Elemente des Vektors, untersuche paarweise jeweils aufeinanderfolgende Elemente auf Ungleichheit und reduzierte mit dem Ergebnis die ursprüngliche Liste. Angewandt auf Listen von Zeichenkette hielt ich diese Schreibweise in Sachen Performance für konkurrenzfähig zu UNIQUE - allerdings nur auf dem PC.
Denn auf dem Mainframe wird UNIQUE als Idiom erkannt und als Ganzes ausgeführt. Klar, dass dies deutliche Vorteile gegenüber Alternativen ergibt, dafür gibt es die Idiomerkennung schließlich.
Soweit ich weiß, gibt es sie nicht auf der Workstation Plattform. Also habe ich mal UNIQUE gegen die beschriebene Alternative gemessen und war überrascht:
"Einzigartig" vollständig lesen
Monday, 16. July 2007
Das ist mal eine gute Nachricht in der sonst so tristen IT-Welt:
"Programmierer wählen Linux statt Windows"
Ein Rückgang von 12% des Anteils von Windows-Programmieren, das könnte schon fast ein Trend sein. Die Zahl ist groß genug um bemerkenswert zu sein.
Mickeysoft wird sicher Untersuchungen mit anderen Zahlen vorlegen können. Man weiß ja, wie Research-Unternehmen arbeiten, sobald sie von interessierter Seite beauftragt werden.
Ich kann also frohen Mutes sein, in vielleicht nicht mehr allzu ferner Zukunft alle Anwendungen, die ich benötige, auch unter Linux zur Verfügung zu haben. Noch gibt es viel zu viel Software, die ausschließlich Windows voraussetzen.
Inzwischen gibt es aber auch reizvolle Linux-only Programme, siehe Amarok oder Beryl und einiges mehr.
Sunday, 24. June 2007
SQL:2003 sei Dank für eine Menge Zeit, die ich letzte Woche sparen konnte. Schuld daran waren vor allen "MERGE", aber auch eine mit "GENERATED ALWAYS AS IDENTITY" definierte Identitätsspalte.
Es wäre schon viel Schreib- und Testarbeit gewesen ohne "Merge" eine Tabelle mit Daten aus einer anderen zu aktualisieren. Das Einfügen neuer Zeilen wäre ja noch eine leichte Übung gewesen, aber für die Modifikation bereits vorhandener Zeilen habe ich bisher stets ein Programm schreiben müssen.
Das hat sich mit der aktuellen Version des SQL-Standards geändert: Nun ist es mit einer SQL-Anweisung möglich Daten in bestehenden Zeilen zu aktualisieren bei gleichzeitiger Erweiterung der Tabelle um neue Datensätze. Ich verwende "Merge" auch dann, wenn ich nur Daten zu bestehenden Schlüsseln ändern will.
Nun ist das so eine Sache mit den SQL-Standards: Viele sinnvolle Vorschläge sind in den aktuellen Versionen der gängigen Datenbanksystemen nicht umgesetzt. Das betrifft SQL:1999 und auch SQL:2003. Andererseits versuchen einige DBMS-Hersteller durch proprietäre Ergänzungen der Datenbankfunktionalität Kunden an sich zu binden. Das betrifft vor allem Oracle, aber leider auch MySQL.
"Mischen possible" vollständig lesen
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