"
Fußball ist keine Mathematik" verkündete Anfang November der Vorstandsvorsitzende einer bayerischen Ballsport AG. Welch eine triviale Erkenntnis, könnte der geneigte Fußballfan meinen. Doch leider macht es sich hier einer der bekanntesten Söhne
Lippstadts etwas zu einfach.
Eigentlich kann mir das alles ziemlich egal sein. Es wäre mir auch keine Zeile wert, wenn besagter Fußballkenner nur so etwas wie "Fußball ist keine
Franz-Ferdinand-Konzert" in den Notizblock der Journalisten diktiert hätte.
Doch hier schwadroniert jemand über Mathematik, der offensichtlich davon keinen Deut Ahnung hat. Denn Mathematik ist weit mehr als nur das Einmaleins und die Zins- und Zinseszinsrechnung.
Seit mehr als einem Jahrzehnt werden Bundesligaspiel für Bundesligaspiel jede Menge Daten erhoben, gespeichert und statistisch ausgewertet. Die Erkenntnisse, die sich daraus ableiten, werden dann z.B. in der Sportschau zum besten gegeben. Medien allegmein, aber auch die Fußballvereine versorgen sich mit Analysen auf Basis dieser Statistiken.
Einem Fußball-AG Vorstandsvorsitzenden sollte doch eigentlich bekannt sein, dass seine Angestellten solche Informationen bei ihrer Entscheidungsfindung mit einbeziehen.
Dies bedeutet natürlich nicht, dass Fußball zur Mathematik wird. Es zeigt aber immerhin, dass die Mathematik schon Einzug in die teure Welt des Fußballs gehalten hat. Mathematik wird stets dort herangezogen, wo in großen Datenmengen nach Mustern und Strukturen gesucht wird. Und Fußballspiele erzeugen jede Menge Daten.
Es sieht so aus, als ob Herr R Ressentiments bemüht, um einen leitenden Angestellten in der Öffentlichkeit vorzuführen. Hier Sport und Spaß, dort böse Erinnerungen an die Schulzeit. Und das alles nur, weil das Opfer mal Mathematiklehrer war. Das ist in hohem Maße unseriös, ja geradezu infam.
Dabei wussten die Bayern-Verantwortlichen im Februar letzten Jahres, wen sie da als Trainer unbedingt engagieren wollten. Schließlich kannte man sich. Kein Jahr später ist das alles vergessen. Gestern noch der Retter der bayerischen Ehre, heute nur noch ein Fußabtreter. Aber so kennen wir ja diesen Schicki-Micki-Laden. Welch eine weitsichtige Personalpolitik.
Glücklicherweise verfügt Jürgen Klinsmann über keinen schwarzen mathematischen Fleck in seinem Lebenslauf, trotzdem sollte er vorsichtig sein beim Hinzuziehen von Erkenntnissen aus statistischen Auswertungen bei der Aufstellung seiner Mannschaft.
Auch wenn heute im Umfeld des professionellen Fußball bereits viel mit statistischen Erkenntnissen gearbeitet wird, bieten sich für weitergehende Spielanalysen weitere mathematische Teildisziplinen wie z.B. die Geometrie, die Analysis oder die Topologie an - und hier vielleicht sogar die Homologische Algebra, was ich für besonders reizvoll hielte.
Und zum Abschluss zurück in die Gegenwart: Gestern meinte Uli Hoeneß (auch so ein Sympathieträger), dass in Sachen Trainer zur Zeit kein weiterer Diskussionsbedarf besteht. Denn schließlich führe ja in der Meisterschaft, und auch im UEFA-Cup sei man voll im Plan. Also alles bestens? Ist die Mathematik etwa doch nicht so schlecht für die Bayern?
Als Spieler war er national, als Vereinspräsident ist er ein wahrer Kämpfer. Seine Mission: das mathematikerfreie Spielfeld. Nun darf er dafür europaweit kämpfen. Denn Herr R aus M ist nun ein doppeltes Präsidentchen. Neben einer berüchtigten MÃ
Aufgenommen: Jan 26, 17:25
Da wurde doch auf dem Wiener Opernball ein Fußballspiel als Ballett aufgeführt. Gestern geschehen, aber wo bleibt die messerscharfe Analyse unseres großen Fußballweisen, des weltweit führenden Theoretikers des Ballspiels. Der Münchener Professor
Aufgenommen: Feb 01, 09:06