Sunday, 28. May 2006
Es ist schön, wenn auch indirekt, Recht vom eigenen Sohn zu bekommen.
Ich hoffe, man kann mir nicht nachsagen, dass ich etwas gegen MySQL habe. Im Gegenteil, ich habe MySQL immer gemocht, da es Open Source und frei verfügbar ist, und so jedem einen leichten Einstieg in die Datenbankwelt ermöglicht.
Für den "professionellen" Einsatz hat MySQL seine Grenzen. Auch heute noch. Das muss nicht für alle Zukunft gelten. An diese Grenzen sind nun schon einige Anwender gestoßen. Einer ist Bernd. Weil es so instruktiv ist, zitiere ich die hierfür wesentliche Stelle:
"Schon seit langem habe ich die Vermutung, dass die darunterliegende Datenbank für ein solches Datenvolumen nicht wirklich gebaut ist und so ihre Problemchen damit hat und so dauert allein die Anfrage an die Tabelle mit den vielen Datensätzen schonmal mehrere Minuten - obwohl es einen wunderschönen Primary Key und 11 weitere Indizies gibt."
"Bestätigung" vollständig lesen
Saturday, 27. May 2006
Letztes Jahr kaufte Oracle Innobase Oy, den Hersteller der Transaktions-Engine InnoDB. Das wäre eigentlich nichts Besonders, denn Oracle kauft seit einiger Zeit alles, was nicht niet- und nagelfest ist.
Das Besondere hier ist, dass MySQL InnoDB als Transaktions-Engine verwendet. Das macht den Kauf natürlich explosiv - für MySQL. Offensichtlich atmet inzwischen MySQL auf und durch, denn Oracle stimmte einer Verlängerung des dieses Jahr auslaufenden Vertrages zwischen MySQL und Innobase zu.
"... good news for MySQL customers and for the open source community" meint MySQL Vice President Zack Urlocker in seinem Blog.
Aber kann man Oracle tatsächlich trauen?
Wer Larry Ellison schon einmal tief in seine blauen Augen schauen konnte, der weiß ...
"Trau, schau, wem" vollständig lesen
Monday, 8. May 2006
Das Leben kann ja so einfach sein:
Das beste DBMS wird es auch frei geben.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich das schon mal hier geschrieben habe: Gleichzeitig mit der Verfügbarkeit von DB2 Viper als DB2 Version 9 etwa Mitte des Jahres wird Boris sie als Express-C zur Verfügung stellen.
Die zugrunde liegende Technologie wird die gleiche sein, keine Abstriche bei Express-C, also auch voller XML-Support. Für Entwickler das Tor zu einer besseren Welt.
Als Zeuge für diese Aussagen nominiere ich Boris Bialek, der muss es schließlich wissen.
Ich bete das nun schon seit Tagen, das ist fast schon ein Ceterum Censeo:
Die XML-Unterstützung durch DB2 Viper ist anders und besser als das, was Oracle, MS und auch DB2 V8.x hier zu bieten haben.
Ich habe in einer IBM-Publikation eine andere, präzisere Formulierung gefunden: Managing XML as data, instead of managing XML files/documents as content, is an opportunity for competitive advantage. In addition, DB2 Viper dramatically lowers business application development time, increases application performance and enables cost-effective use of XML data. Gut gebrüllt, Löwe.
Denn das ist der Casus Knaxus: XML wird als Datentyp behandelt und nicht als irgendetwas Fremdartiges, dass als LOB weggespeichert wird oder gar geshreddert ( zerrissen, zerschnitzelt, zerfetzt) wird. Das ist neu und einzigartig unter den großen Datenbankanbietern.
Don't cry, Oracle!
Sunday, 7. May 2006
Die XML-Integration in DB2 Viper scheint Oracle tatsächlich ernsthafte Probleme zu bereiten. Bisher war die Speicherung von XML-Dokumenten in einer Datenbank nur als Large Object oder in geshredderter Form möglich. Das eine bringt Nachteile in der Arbeit mit oder Suche nach Teilen von XML-Dokumenten, das andere bedeutet die stete Umwandlung einer hierarchischen Darstellung in eine relationale. Beides ist umständlich, "unnatürlich" und geht eindeutig zu Lasten der Performance.
Das war alles bisher eher halbherzig. Das wäre auch egal, wenn XML nur irgendein weiteres Datenformat wäre. XML hat sich aber in den letzten Jahren zu dem Standard für den Austausch von Daten gemausert. In diesem Zusammenhang ist auch interessant, was Boris Bialek zu Viper, XML und SOA schreibt.
Verständlich, dass Oracle nervös wird.
Kein Entwickler, der was auf sich hält, wird sich nicht dafür interessieren, wie ein notwendiges Feature implementiert ist. "It does matter", wenn es schlecht unterstützt, umständlich zu nutzen und auch noch unperformant ist.
Eigentlich könnten man ja solche Aussagen kommentarlos dorthin verfrachten, wo sie hingehören: in den Müll. Aber leider wirkt Oracles Propaganda bereits auf "Kenner der Datenbankszene".
Saturday, 6. May 2006
"Viper als Testversion verfügbar". So betitelte die Computerwoche in Ausgabe 15, 14.04.2006, auf Seite 8 einen kleinen Artikel, in dem die freie Verfügbarkeit der DB2 Viper für Beta-Tester angekündigt wurde. Kurz wird beschreiben, dass XML-Dokumente nativ verarbeitet werden können, sowohl mit SQL als auch mit XQuery.
Soweit so gut. Beim Lesen fallen so einige seltsame Formulierungen auf. Der Autor, Stefan Ueberhorst (ue) - immerhin Ressortleiter - , scheint nicht so recht zu wissen, was er schreibt. Offensichtlich ist er kein "Kenner der Datenbankszene". Muss er auch nicht. Also was macht er?
Richtig: Er holt sich Rat bei "Kennern der Datenbankszene". Und das sieht dann so aus: "Kenner der Datenbankszene sehen das kritischer: Microsoft erlaube in SQL Server 2005 ebenfalls die Indizierung von XML-Dateien, und Oracle habe XML-Datentypen bereits in Version 9i R2 eingeführt." Frei nach Karl Kraus: Diese Aussage ist so falsch, dass nicht einmal das Gegenteil wahr ist.
Ich meine hier nicht den kleinen grammatikalischen Fehler im Zitat, auch übersehe ich geflissentlich den Unsinn mit der Indizierung von XML-Dateien. Auch bei solch allerbesten Willen bleibt die obige Feststellung nicht nachvollziehbar.
"Was erlaube' Ueberhorst?" vollständig lesen
... eine endlose Geschichte.
Mit dem quartalsweisen Critical Patch Update korrigiert Oracle 14 kritische Sicherheitslöcher in seiner Datenbank. Das ist nun keine neue Information und auch wohl eher Routine.
Eine seltsame Routine. Ist Oracle der einzige Datenbankhersteller, der solche Sicherheitsprobleme produziert? Oder bekommt Oracle auch hier nur die besondere Aufmerksamkeit der Computerwoche zu spüren.
Ersteres wird der Fall sein. Denn es ist bekannt, dass Oracle ein Qualitätsproblem hat. Das betrifft eben auch die Datenbank. Hier liegt Oracle eindeutig vor den Konkurrenten wie IBM oder Microsoft.
Laut Computerwoche bleiben mit diesem Patch einige Lücken noch sperrangelweit offen. Aber der nächste Patch kommt bestimmt.
Wer seine Oracle-Datenbank liebt, der patcht und patcht und ...
Bei Durchsuchen der Web-Seiten der Computerwoche habe ich folgende Aussage gefunden: "IBM kündigte die Vorstellung einer Vorabversion seiner neuen DB2-Generation Viper an, die XML-Dokumente speichern und indizieren kann. Mit der neuen Generation seiner Datenbank zielt IBM auf die Marktanteile seines Mitbewerbers Oracle ab und macht keinen Hel daraus, ihn damit aus dem Markt drängen zu wollen." Der erste Satz ist so richtig, dass man ihn nur unterstreichen kann. Zu dem zweiten Satz habe ich zwiespältige Gefühle:
1. Gut so, weg mit Oracle, in die Wüste mit Larry.
2. Mein Rechtschreibhilfe meckert bei "Hel". Ich kann nichts dafür, das ist ein Zitat, das war schon so falsch.
3. Dieser Satz ist so trivial im Sinne von selbstverständlich, dass er die Druckerschwärze oder die IP-Kosten nicht wert ist.
Wozu würde IBM sonst eine neue Version von DB2 herausbringen, natürlich, um seinen Marktanteil zu steigern. Und das geht am besten auf Kosten von Oracle. IBM ist doch wie Oracle, MS oder andere kein Knabenchor, da hätten die Aktionäre Einiges dagegen.
Werden die Redakteure der Computerwoche nach "Anzahl geschriebener Buchstaben" bezahlt (wenn dem so ist, hätte ich zumindest Hehl mit zwei "h" geschrieben). Manchmal habe ich schon den Verdacht.
Dazu demnächst mehr auf diesem Kanal.
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