Zur Zeit läuft in der Computerwoche eine
Serie über das neue MS Office 2007. Vier Folgen, sehr viel der Ehre, ich finde, zu viel der Ehre.
Natürlich hat MS Office sehr viele Anwender, von denen sich wahrscheinlich nicht wenige für die Neuerungen der aktuellen Version interessieren. Journalistisch und kommerziell sicher ausreichend Motivation für ein solches Engagement.
Ein entsprechender Einsatz für die Open Source Alternative Open Office? Nicht vorstellbar! Auf jeden Fall nicht zur Zeit. Open Office verfügt bei Weitem nicht über die Marktdurchdringung eines MS Office. Da kann einer Redaktion schon die kommerzielle Rechtfertigung für eine entsprechende Investition schwer fallen. Aber journalistisch sollte das keine Rolle spielen.
Ich kann mich noch gut an die
Vista-Serie im September letzten Jahres erinnern, die ich
mangels Dringlichkeit nicht gelesen habe. Eine entsprechende Serie in der Computerwoche über eine neue Linux-Version kann ich mir zur Zeit nicht vorstellen.
Das war mal anders: Ende der 80er Jahre hatte sich die CW-Redaktion dem Feldzug gegen das Mainframe-Monopol der IBM verschrieben. Es gab so gut wie keine Ausgabe mit kritischen bis hin zu kritikastrischen Artikeln gegen IBM. Andererseits wurde alles, was gegen IBM ins Feld geführt werden konnte - Unix, DOS, Windows, Microsoft, Intel oder Risc -, mit gut meinenden Artikeln unterstützt.
Das war aber einmal. Wir schreiben ein anderes Jahrtausend, die CW hat eine andere Redaktion. Ich habe den Eindruck, dass sie Marktbeherrschung anders bewertet als noch Anfang der 90er. Warum sollen heute wettbewerbsverhindernde Monopolstrukturen akzeptab
Aufgenommen: May 28, 17:29