Bis kurz vor Ende lief alles ganz gut mit dem
Artikel über die angekündigte Informix-Appliance. Aber dieser letzte Satz, musste der sein?
"Diese Rolle war jedoch umstritten, da IDS gegenüber der DB2-Entwicklung ein Schattendasein fristete und das mit Version 10.0 eingeführte letzte größere Update schon seit Februar 2005 zurückliegt."
Welche "Rolle" ist hier eigentlich unerheblich, die Begründung allerdings ist sehr fragwürdig.
Die Annahme des "Schattendasein" von IDS gegenüber DB2 mag eine Zeit lang als nicht völlig unbegründet gegolten haben, ist allerdings inzwischen
widerlegt. Heute klingt eine solche Behauptung wie Oracle-Propaganda.
Richtig kraus ist die Begründung mit einer zweijährigen Wartezeit für die kommende IDS-Version. Ja, es gibt Software, für die es jährlich (oder häufiger) ein Update gibt. Es gibt aber auch Beispiele mit regelmäßig längeren Zyklen. Windows Betriebssysteme sind prominente Beispiele. Die Spanne zwischen XP und Vista beträgt immerhin mehr als 5 Jahre.
Ganz absurd wird die Argumentation, wenn man sich die Update-Zyklen anderer DBMS ansieht. So liegen zwischen Oracle 8 und 9i drei Jahre, zwischen 9i und 10g sogar mehr. Es wird erwartet, dass die Version 11 gegen Ende des Jahres verfügbar wird. Damit wären dann wieder mehr als 3 Jahre vergangen.
Microsoft hat sich zwischen den beiden letzten Versionen des SQL-Servers sogar noch mehr Zeit gelassen. Dagegen war die Spanne zwischen Version 7.0 und 2000 kürzer als zwei Jahre, zwischen 6.0 und 7.0 verstrichen wiederum mehr als 3 Jahre.
Fazit: Etwas mehr als 24 Monate zwischen zwei Versionen eines DBMS sind eher ein kurzer Zeitraum.
Wer würde ernsthaft behaupten wollen, dass die Oracle DB oder der SQL Server beim jeweiligen Hersteller ein "Schattendasein" führt. In Sachen IDS wirkt hier wohl noch die Pille aus Oracles Propaganda-Giftküche nach.
Wieder mal zeigt sich, dass es sich beim Autor des Artikels um keinen Kenner der Datenbankszene handelt. Dies bleibt auch wahr, wenn er wiedermal nur angebliche Kenner selbiger zitiert hat.