Die Schreckens-Headline präsentierte mir mein Feedreader gegen 11 Uhr: "
Oracle hätte gern ein eigenes Linux" (CW, 18.04.2006)
Sicher: Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird. Denn Larry Ellison scheint nur laut nachzudenken.
Wenn Leute wie ich darüber - laut oder leise - nachdenken, schert das so recht niemanden, mit etwas Glück die nähere Umgebung. Aber wenn Larry nachdenkt, Linux Distributionen zu akquirieren, ist das was anderes. Die Aufmerksamkeit der CW ist berechtigt: der gute Mann hat locker das nötige Kleingeld, um der Open Source Welt ernsthaften Schaden zuzufügen.
Offene Standards hat Oracle noch nie ernsthaft unterstützt, im Gegenteil:
"Nicht nur, dass es extrem aufwändig in der Administration ist und Oracle sich mit SQL+ & Co. möglichst große Distanz zu (Industrie)standards behält" [...]
schreibt Lino.
Da ist Oracle nicht anders als Mickeysoft.
Ich denke, Microsoft ist das richtige Stichwort. Larry gegen Bill: wer ist der Reichste im Land.
Larry "hätte gern einen kompletten Stack" (CW, 18.04.2006), das, was Bill bereits hat. Konkurrenz belebt das Geschäft!
Aber den Teufel mit Beelzebub austreiben? Das wäre mein Alptraum:
Eine zweigeteilte IT-Welt: hier Microsoft mit seinen bunten Fensterchen, dort Oracle mit seinem Schiffchen. Das wäre der kalte Krieg auf den Rechner dieser Erde. Und als Gipfel der Perversion: Larry kandidiert gegen Bill um das Amt des amerikanischen Präsidenten. Es lebe das Duopol.
Doch um es mit Stefan Remmler zu sagen:
"Liebe Freunde, diese Geschichte hat einen entscheidenden Fehler, etwas Entscheidendes fehlt, nämlich ..."
Larry hat noch kein eigenes Linux. Es war eben nur ein Alptraum.
Ich bin sicher, dass Linux weiter an Bedeutung gewinnen wird und das ohne Zutun von Oracle.