Noch bevor der
CW-Artikel über die Ankündigung der Oracle Suchmaschine erschien, haben sich schon einige Leute über ihre Positionierung in dem nicht mehr jungfräulichen Markt der Unternehmenssuchmaschinen Gedanken gemacht. Uns interessierte vor allem ein Vergleich mit IBMs Omnifind (korrekt: Websphere Information Integration - OmniFind Edition). Christian wird mir hoffentlich verzeihen, wenn ich hier seine Mail zitiere:
Hallo Axel,
ich habe mir inzwischen die verschiedenen White Paper angeschaut und ebenso ein wenig im Admin Tutorial herum gestöbert und muss sagen, dass das Produkt Enterprise Search von Oracle nicht ganz uninteressant ist.
Es erinnert von der ganzen Aufmachung her schon sehr an Omnifind, als da wären:
- web-basierte Administration
- Möglichkeit verschiedenste Datenquellen anzuzapfen
- Möglichkeit mehrere Source Groups (Collections) zu durchsuchen
- Möglichkeit die Suche in ein Portal zu integrieren
- Möglichkeit externe Crawler über API einzubinden (Data Listener)
- mehrstufiges Sicherheitskonzept
- Web-Services basierte API für Modifikation der Enterprise Search Anwendung
- Unterstützung von Content in 128 Sprachen
Die Unterschiede liegen allerdings sicherlich in der Anzahl der Datenquellen die eingebunden werden können. So kann Oracle derzeit nur IMAP Mail Server, WebServer, Oracle Datenbanken (sowie alle anderen Datenbanken mit ODBC-Schnittstelle) , Fileserver (inklusive diversester Formate) und ein paar wenige andere Datenquellen durchsuchen. Hier ist Omnifind klar im Vorteil. Lotus Notes und Exchange-Server werden von Oracle für später angekündigt. Auch besitzt Oracle keine Möglichkeiten eigene Annotatoren zu erstellen (Stichwort UIMA). Auch hinsichtlich der Skalierbarkeit besitzt Omnifind ein Vielfaches an Stellschrauben.
Allerdings lässt der Preis für Oracle Enterprise Search aufhorchen (30.000$ je Prozessor oder 60$ je Named User (mindestens 100) oder 30$ per Employee (dann alle im Unternehmen)).
...
> Wie sieht es eigentlich mit der "Intelligenz" beider Suchmaschinen aus. Da hat doch Omnifind einiges im
> Vergleich zu "kleineren" Suchmaschinen zu bieten.
Da scheint Oracle nicht so viel zu bieten zu haben. Von Annotatoren, Taxonomien, Stemming, Lemmata, Erkennung von Stopwörtern etc. ist in den White Papern nichts zu finden. Auch nicht davon wie das Ranking der Suchergebnisses zustand kommt. Da ist Omnifind mit all seinen Möglichkeiten schon klar im Vorteil. Trotzdem schaut der Kunde sicherlich auch auf den Preis und der ist schon interessant. Auch wenn man von Oracle dafür bei weitem nicht so viel bekommt wie von IBM. Es ist halt die Frage wie speziell die Suchmaschine arbeiten soll.
Viele Grüße
Christian