Abstürzende Software ist ärgerlich. Aber das kommt selbst bei den besten Exemplaren dieser Spezies vor. Keine einigermaßen komplexe Anwendung ist fehlerfrei - solange Menschen ihre Finger im Spiel haben. Irren ist eben menschlich. Ich bin gespannt, wann wir endlich in der Lage sind, die Fehlerfreiheit von Programmen maschinell nachzuweisen.
Solange das nicht möglich ist, müssen wir mit allzu menschlichen Fehlern leben. Selbst APL ist davor nicht gefeit. Gerade beim Test neuer Features bringe ich ab und zu eine APL-Sitzung zum Absturz. Es passiert auch schon mal, dass ich durch wochenlange intensive Entwicklung einer APL2-Anwendung den dazugehörigen Workspace zerraspelt vorfinde. Aber stets hilft hier die )clear- )copy - )save - Sequenz.
Das alles kommt so selten vor, dass man getrost APL-Systeme als äußerst zuverlässig und stabil bezeichnen kann.
Auch gängige Anforderungen an die Kompatibilität innerhalb der APL-Versionen eines Herstellers werden zufriedenstellend erfüllt. Selbst eine Migration von APL-Anwendungen auf Vorversionen ist mit den üblichen Einschränkungen möglich.
Ganz anders bei MS Access. Ich habe selten eine Anwendung so schnell wegen simpelster Probleme komplett abstürzen sehen. Es genügte schon, eine mdb mit einem ins leere gehenden Verweis zu übernehmen. Auch bei der Aufwärtskompatibilität von Version 10 nach 11 liegt offensichtlich einiges im Argen.
Ich will nicht wissen, wie viele Entwickler bei Kleinstweich an Access rumentwickeln, es werden garantiert mehr sein als alle Entwickler von APL-Systemen zusammengenommen. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass in den vorliegenden Fällen die Softwarequalität umgekehrt proportional zur Größe der Programmierteams ist.